Im Austausch zum immateriellen Kulturerbe

Am 2. September 2024 fand im Museum Baruther Glashütte eine Weiterbildung zum Thema „Immaterielles Kulturerbe: Herausforderungen und Potentiale für die Museumsarbeit“ statt. Die Veranstaltung wurde vom Museumsverband des Landes Brandenburg e.V. organisiert und bot den Teilnehmern eine tiefgehende Auseinandersetzung mit der Bedeutung und den Chancen des immateriellen Kulturerbes für Museen. Auch einige Vertreter sorbischer/wendischer Projekte und Institutionen war vor Ort – so auch dieses Inwertsetzungsprojekt.

Der Tag begann mit der Begrüßung durch Dr. Georg Goes vom Museum Baruther Glashütte und Dr. Arne Lindemann vom Museumsverband Brandenburg. Im Anschluss daran führte Dr. Marlen Meißner von der Deutschen UNESCO-Kommission in die UNESCO-Konvention zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes ein und beleuchtete deren Relevanz für die Museumsarbeit. Katrin Seitz vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur informierte danach über das immaterielle Kulturerbe in Brandenburg, was den Teilnehmern eine regionale Perspektive auf das Thema ermöglichte. Ebenso konnte Nicole Seydewitz über die Praxisarbeit im Ofen- und Keramikmuseum Velten und über die Aufnahmeprozess des „Netzwerk Kachelofenbau“ in das Bundesweite Verzeichnis. Diese Einführungen wurden durch eine angeregte Austausch- und Diskussionsrunde begleitet.

Am Nachmittag wurde die Weiterbildung mit praxisorientierten Beiträgen fortgesetzt. Ralf Uschner vom Mitteldeutschen Marionettentheatermuseum Bad Liebenwerda berichtete über die Aufnahme des Kaspertheaters in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes und die Auswirkungen dieses Erfolgs auf die Museumsarbeit. Torsten Rüdinger von der Mühlenvereinigung Berlin-Brandenburg widmete sich der Frage, wie Handwerksmüllerei als immaterielles Kulturerbe in der Museumsarbeit lebendig gehalten werden kann, insbesondere in Wind- oder Wassermühlen.

Unsere Kollegen vom Partnerprojekt „Digitales Portal zu sorbischen und Lausitzer Sprach- und Kulturlandschaften“ vom Sorbischen Institut, Dr. Fabian Jacobs und Marek Slodička, berichteten über die Herausforderungen bei der Digitalisierung immateriellen Kulturerbes. So gibt es bisher kaum einheitliche Standards für die Datenmodellierung und Metadatenerfassung von immateriellem Kulturerbe. Das Projektteam betritt dort Neuland und leistet Pionierarbeit auf diesem Gebiet. In einer Präsentation gaben sie einen Einblick in das komplexe Erfassungssystem.

Am Ende erhielten die Teilnehmenden von Dr. Georg Goes einen Rundgang durch das Museumsdorf Baruther Glashütte, wodurch die Teilnehmer die Gelegenheit hatten, das Gelernte unmittelbar im Kontext des Museums zu erleben. Die Veranstaltung war eine wertvolle Gelegenheit für Fachleute aus der Museumswelt, sich über aktuelle Entwicklungen und Best Practices im Umgang mit immateriellem Kulturerbe auszutauschen und neue Ideen für die eigene Arbeit zu sammeln.

Bildquellen:
Titelbild: Wikimedia Commons by Dreas
Fotos: Annemarie Ziegler, Robert Engel

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