“30 Jahre Chekov”-Festival mit viel Sorbischem/Wendischem

Junge Menschen, die Konzerte und Veranstaltungen selbst organisieren können – das macht den Jugendclub Chekov aus. Und dieser feierte das 30-jährige Bestehen am letzten Wochenende vom 6.-8. Juni auf einem Festival mit 1.000 Besuchenden.

„Das Besondere am Chekov ist, dass das Sorbische/Wendische selbstverständlich dabei ist. Das ist hier nicht Exotisches, sondern einfach Teil der Subkultur.“ erklärt Daniel Häfner vom Inwertsetzungsprojekt (Plon GmbH). „Auf vergangenen Festen haben Berlinska Droha gespielt oder Pisse, das kolektiw wakuum hatte hier seine Gründungsparty.“

Auf dem Chekov Festival begann das Sorbische/Wendische am Donnerstag mit einigen Videoprojektionen auf einer 20×9 Meter großen Wasserwand, auf denen sorbische/wendische DJs, zu sehen waren, Animationen mit Blaudruck-Mustern und eine schwimmende Hanka in Tracht. An Freitag und Samstag gab es dann ein Feuershow vor diesen Projektionen. Die Projektionen brachten viele Menschen zum Staunen und die Projektionen wurden tausende Male fotografiert.

Fotos von Heiko Schleinitz

Mit dem ersten sorbischen Coming-Out-Kurzfilm „pytaś a namakaś“ begann das Programm am Samstag und Grit Lemke las aus den „Kindern von Hoy“. Motive von Zorja, dem serbski kolektiwny běrow Grodk oder dem SubSorb-Festival konnten dann auch selbst gedruckt werden im Siebdruck-Verfahren und in einem Grafitti-Workshop wurde der Schriftzug „Chekov Festiwal“ mit sorbischen Motiven verziert. Auf einem Workshop mit Maks Bagańc lernten die Festival-Besuchenden, wie Bier auf Niedersorbisch bestellt wird – und auch sorbisch geflirtet. Das Kolektiw Wakuum verkaufte Merchandising-Produkte, Schallplatten und Kassetten.

Zu dem Programm erklärt Daniel Häfner: „Das waren wirklich einige schöne Tage im Chekov. Neben großen Musik Acts wie Antifuchs gab es viele kleine gute Begegnungen und Interessantes zu entdecken. Vielen Dank an die Stiftung für das sorbische Volk, die das durch ihre Unterstützung ermöglicht hat.“

Fotos von Heiko Schleinitz

Im Rahmen des Inwertsetzungsprojektes arbeiten wir daran, auch Sorbisches/Wendisches auf Festivals zu integrieren. Das hat zwei Gründe: zum einen haben diese Festivals eine relativ hohe Außenwirkung, zum anderen sind diese Festivals durch den Austausch, durch neue und alte Kontakte auch immer Treiber von Innovation. Das Sorbische/Wendische und die dazugehörige Formsprache werden also beständig in aktuellen Kontexten modernisiert.

Entwickelt haben wir dadurch 3D-Animationen mit Blaudruck-Motiven, verwenden Animationen von drasta digital oder haben Vorlagen mit Ostereier-Motiven entwickelt, die beispielsweise für den Grafitti-Workshop verwendet wurden. Das Motiv des sorbischen Ostereis als Handgranate, mit der gratuliert wurde, basiert auf einer Zeichnung von PM Hoffmann im Rahmen der Serie “Neue sorbische Kunst”.

Und diese Entwicklungen sind auch gefragt, so haben wir (in unterschiedlichen Konstellationen) verschiedene Veranstaltungen unterstützt: die Schadowanka in Cottbus/Chóśebuz, die Festivals Stuss am Fluss, Meta Solis, Wicked Waste und die Videoprojektionen wurden auch für das Sonara-Festival angefragt. Eine moderne nicht-folkloristische sorbische/wendische Formsprache wird also in der Region wirklich nachgefragt.

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