Netzwerktreffen niedersorbischer Popularmusik – 16.11.24

Musik ist ein Treiber von Kultur und Gemeinschaft. Das Sorbische/Wendische ist nicht zu denken ohne das gemeinsame Singen des Lieds “palenc” und den Tanz, ohne die viele Chöre, das tägliche Radioprogramm oder Festivals wie das SubSorb oder das Witaj-Festiwal.

In einer kleinen Gemeinschaft wie der sorbischen/wendischen hat das natürlich auch seine Grenzen und der demografische Faktor macht sich auch hier bemerkbar. Dazu kommen übliche Probleme der Kultur- und Kreativwirtschaft, bspw., dass Dienstleistungen nicht geschätzt werden.

In einem ersten Treffen eines Netzwerkes aus Musikschaffenden und -nachfragenden wurde diese Fragen am 16. November 2024 besprochen. Eingeladen hatten Gregor Kliem (u.a. rbb) und Daniel Häfner (Plon GmbH, IKE) zu einer “seś nowa serbska muzika”. Zu allererst positiv war, dass das Treffen überwiegend in Niedersorbisch stattfinden konnte.

Natürlich fallen die Bedürfnisse und Perspektiven weit auseinander, wenn Chorleiter mit Veranstaltern von Festivals und Rock’n’Roller mit Folkmusikern zusammen treffen. Einigen konnte sich alle aber auch darauf, dass für professionelle Arbeit auch gut bezahlt werden muss und es erstrebenswert ist, dass die Kulturschaffenden auch von ihrer Arbeit leben können. Mit den Basishonoraren (basishonorare.de) wurden bundesweit Honoraruntergrenzen benannt. Einig waren sich alle aber auch, dass diese Sätze im ländlichen Raum und in der sorbischen/wendischen Community schwer zu erhalten sind – diese aber trotzdem als Ziel angestrebt werden sollten.

Um die (drohenden) Lücken auf allen Ebenen des Musikschaffens zu schließen, wurde die Nachwuchsarbeit angesprochen, die von der Arbeit in der Breite, bspw. mit Chören bis hin zu subkulturellen Festivals reicht, wo junge Menschen auch Selbstwirksamkeit erfahren können. Das ist aber ein Bereich, in dem es noch einer intensiveren Diskussion bedarf. Simon Heiduschka (u.a. mdr) sprach sich auch für eine stärkere Zusammenarbeit zwischen ober- und niedersorbischen Musikschaffenden aus.

Ein weiteres Treffen der “seś nowa serbska muzika” soll voraussichtlich im Februar 2025 stattfinden, um einen Überblich über die Jahresplanung der verschiedenen Akteure zu geben.

In den Räumen des Sorbischen Instituts / Serbski institut trafen sich Musiker*innen aus der Ober- und Niederlausitz.

Auch der RBB war dabei und stelle die Möglichkeiten im Serbski radio vor.

Fotos: Jill-Francis Käthlitz

Einladungsartikel

Eine lebendige niedersorbische populäre Musikszene ist ein Ziel, das viele vereint. Kunstschaffende, Produzierende und die sorbischen/wendischen Medien wollen diese nachhaltig entwickeln und sich gegenseitig unterstützen. Zu bieten hat die sorbische/wendische Musikszene ja so einiges an Musik verschiedener Genres: von Folk (bspw. die Musikgruppe serbska reja) über Hip Hop (bspw. Rapper STOI) zu einer bunten Mischung verschiedener Stile – bspw. bei der sorbisch-walisischen Freundschaft. Neuere Entwicklungen werden überblicksartig unter dem Label „Nowa serbska muzika“ des rbb dargestellt.

  • 16.11.24

  • 11:00 až ≈ 14:30

  • Serbski Institut
    Schloßkirchplatz 2, Chóśebuz

Wir wollen uns informell austauschen zu den Themen:

  • Sprache/Übersetzungen
  • Produktionsmöglichkeiten
  • Auftrittsmöglichkeiten
  • Finanzierungsmöglichkeiten

Ab 11.15 Uhr geht es los mit der Vorstellung von aktuellen Projekten. Ab ca. 12.30 Uhr wollen wir dann strategische Fragen einer nachhaltigen, gegenseitigen Unterstützung besprechen.

Anmeldung und weitere Infos bei: Daniel Häfner

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