39. Schadowanka mit vielen Innovationen
Jährlich veranstaltet das Niedersorbische Gymnasium mit Unterstützung der Stiftung für das Sorbische Volk ein Treffen für Absolventen und Absolventinnen – so auch wieder am vergangenen Wochenende, am 07. Oktober. Die 39. Schadowanka fand diesmal im Bunten Bahnhof in Cottbus/Chóśebuz statt, wo all jene, die an der sorbischen/wendischen Kultur interessiert sind, zusammenkamen, sich austauschten und gemeinsam feierten. Beim diesjährigen Traditionstreffen gab es ordentlich etwas auf die Augen und die Ohren. Ein buntes Abendprogramm mit künstlerisch-musikalischen Beiträgen stellte die Vielfalt und Lebendigkeit der sorbischen/wendischen Kultur eindrucksvoll dar.
Einleitende Worte kamen von der Moderatorin Silva Oehlert, die zunächst Jakob Gruhl ankündigte, einen Diplom-Museologen aus Bautzen/Budyšin, der schon seit 1999 aktiv im Bereich HipHop und elektronischer Musik ist sowie außerdem Mitbegründer des Zentrums für immersive Medienkunst, Musik und Technologie Leipzig/Lipsk (ZiMMT). Jakob trat mit drei eigens produzierten Rapsongs auf. Momentan arbeitet er mit seinen Kollegen u.a. an der Musiksoftware Mazetools bei Ectoplastic.
Die nächste musikalische Einlage kam von Rapper STOI sowie seiner Beatbox Begleitung Johann. Die beiden performten sowohl niedersorbische als auch deutsche Lieder und animierten das Publikum zum Mitmachen. STOI’s neuester Song heißt “Se Pada” (Hier geht’s zum Beitrag vom rbb).
Daniel Häfner von der Plon GmbH informierte über aktuelle Entwicklungen zur Digitalisierung.
Die Blaudruckmodenschau zeigte einige Entwürfe von Katja Fietz.
Jan Lorenz hat 3D-Animationen mit sorbischen/ wendischen Trachten entworfen.
Ab 20:30 Uhr folgte eine Darstellung der zeitlosen Schönheit des Blaudrucks. Auf einer Modenschau präsentierten Schülerinnen und Schüler des Niedersorbischen Gymnasiums sowie Engagierte aus dem sorbischen/ wendischen Kulturbereich, u.a. Nadine Adam vom Wendisch-Deutschen Heimatmuseum in Jänschwalde/ Janšojce oder Simone Poetzsch von der Stiftung für das sorbische Volk, Blaudruckmode aus den 80ern, Teile der aktuellen Kollektion von Katja Fietz (WOMBLU), moderne Handyhüllen oder Taschen von Dilians. Für die passende “Bühnengestaltung” sorgte Daniel Häfner mit seinen originellen 3D-Animationen sorbischer/ wendischer Motive auf Leinwand. Choreografiert wurde die Modenschau von Berit Schiedlo von der Niedersorbischen Kulturakademie.
Die Show schloss mit einem spannenden Blick in die Zukunft des Blaudrucks und der davon inspirierten Mode. Der 1986 in Bautzen/Budyšin geborene Designer Jan Lorenz zeigte dem Publikum seine futuristischen und hochqualitativen 3D Entwürfe an denen er kontinuierlich weiterarbeitet. Unter dem Label Drasta Digital digitalisiert er außerdem traditionelle Trachtenelemente mit innovativen Technologien. Schließlich kam noch der Berliner Lichtkünstler Rico Tscharntke zu Wort, dessen digitales Osterei den Abend über mit sorbischen Motiven bespielt wurde und für die richte Atmosphäre sorgte.
Fotos: Linda Riefling
Hinweis: Die Schadowanka wurde unabhängig von diesem Förderprojekt organisiert, finanziert und durchgeführt.
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