Am 27. Februar 2025 fand das zweite Treffen des Netzwerks „Tekstilne rucne źěło“ im Kulturzentrum Gleis 3 in Lübbenau/Lubnjow statt. Die Veranstaltung wurde von der Niedersorbischen Kulturakademie und diesem Strukturwandelprojekt „Walorizacija serbskego kulturnego derbstwa za Łužycu“ organisiert und bot erneut rund 30 Interessierten die Gelegenheit zum fachlichen und kreativen Austausch. Das Kulturzentrum Gleis 3 ist ein lebendiger, kultureller Ort mit zahlreichen eigenen Veranstaltungen rund um Handwerk, Handarbeit und Hobby und stellte daher eine ideale Location für das Netzwerktreffen dar.

Das Kulturzentrum Gleis 3 in Lübbenau/Lubnjow.

Zu Beginn der Veranstaltung gab Astrid Schramm eine praxisorientierte Einführung in den Direktdruck auf Stoff. Diese Technik bietet vielfältige Anwendungsmöglichkeiten, etwa zur Umgestaltung bereits vorhandener Stoffe. Die Teilnehmenden konnten nicht nur beobachten und Fragen stellen, sondern direkt an bereitgestellten Stoffbahnen eigene Erfahrungen sammeln. Dies ermöglichte es ihnen, ein Gespür für die Technik zu entwickeln und deren Möglichkeiten für eigene Projekte auszuprobieren. Darüber hinaus brachten einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer eigene Stoffe, selbst entworfene Kleidungsstücke, handgewebte Textilien und andere textile Arbeiten mit. Dadurch ergaben sich direkte Gespräche über Gestaltungsmöglichkeiten und handwerkliche Herausforderungen, die zu neuen Ideen und Inspirationen führten.

Das Netzwerktreffen dauerte zwei Stunden und war von einer offenen und positiven Atmosphäre geprägt. Ziel des Netzwerks „Tekstilne rucny źěło“ ist es, handarbeitsbegeisterte Personen zusammenzubringen, um Erfahrungen auszutauschen, neue Kontakte zu knüpfen und das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Ein besonderer Schwerpunkt liegt darauf, Wissen über traditionelle Techniken und sorbischer/wendischer Motive, insbesondere im Bereich Tracht, Blusen und Schürzen, an jüngere Generationen weiterzugeben. Bereits durch das erste Netzwerktreffen haben sich neue Handarbeitszirkel gegründet, und es entstehen zunehmend Workshops zu diesen Themen. Dies zeigt, dass ein großer Bedarf an Austausch besteht und dass auch jüngere Menschen sich wieder für textile Handarbeit interessieren.