Produkt, organizatoriska forma, widobnosć, seś
Produkt, Organisationsform, Sichtbarkeit, Netzwerk

Am 26. Oktober 2024 fand in der Kulturfabrik Wórjejce (Hoyerswerda) eine Tagung zur praxisnahen Zusammenarbeit in der sorbischen Kultur- und Kreativwirtschaft statt. Dabei standen Fragen im Mittelpunkt, wie Kooperationen organisiert sind und welche rechtlichen Strukturen das Wachstum und die Komplexität von Projekten fördern können. In der (sorbischen/wendischen) Kultur- und Kreativwirtschaft gibt es insbesondere lose Netzwerke von Einzelselbstständigen oder gemeinnützige Vereine. Diskutiert wurden die Chancen und Grenzen dieser Organisationsformen, „marktübliche“ Unternehmensformen sowie alternative Modelle wie Genossenschaften oder Stiftungen. Teilnehmende stellten ihre Projekte vor und tauschten wertvolle Erfahrungen aus, um gemeinsame Herausforderungen zu meistern und zukünftige Kooperationen zu stärken.

Die Referenten sind auf dem Weg zu einer Unternehmensgründung, haben bereits ein Unternehmen oder mussten einen Traum wieder aufgeben. Über Ihre Erfahrungen haben berichtet:

Aus den Erfahrungen der Teilnehmenden lassen sich grundsätzliche, allgemeine Hinweise ableiten sowie Fragen, die man sich im Vorfeld auf dem Weg zu einem erfolgreichen Unternehmen stellen sollte. Hier einige aus der Tagung:

  • Gibt es einen Markt für mein Produkt? Wer ist meine Zielgruppe?
    Seid Euch klar, wen Ihr mit welcher Ansprache/ Präsentation erreichen wollt. Schaut dabei auch über die Region hinaus. Eventuell liegt Euer Markt in größeren Städten oder anderen Landkreisen.
    Seid Euch bewusst, dass Ihr in auf dem freien Wirtschaftsmarkt, mit Angebot und Nachfrage, agieren wollt. Doch kein Unternehmen kann nur aus ideellen Gründen bestehen; nur weil man selber hinter dem Produkt steht und es für wertvoll hält. Eventuell haben Eure (künftigen) Kunden eine andere Vorstellung, andere Wünsche. Seid Ihr dann bereit, Euer (liebgewonnenes) Produkt anzupassen?

  • Wie kommt mein Produkt an meine künftigen Kunden? Wie sieht meine Vertriebsstruktur aus?
    Macht Euch einen Plan, wie Ihr aktiv Eure Produkte vertreibt, wie Ihr andere Shops für Euch gewinnt und Eure Kunden beliefert. Eventuell braucht Ihr ein Lager und ein Warenwirtschaftssystem. Das kostet Ressourcen, die Ihr einplanen müsst.

  • Wodurch fällt man auf? Wie wird man auf dem Markt sichtbar?
    Ein schönes Produkt mit einem modernem Online-Shop zu präsentieren, ist nur eine Grundlage. Denn Produkte verkaufen sich nur sehr selten quasi von alleine, nur aufgrund ihrer Qualität. Doch Werbung und Sichtbarkeit kosten Zeit, Geduld und viel Geld. Seid Euch dem vorher bewusst und plant ein, dass am Anfang die „burn rate“ sehr hoch sein wird, bevor das Produkt auf den Markt kommt und erste Einnahmen generiert.

  • Welche Unternehmensform ist die richtige für mich? Wer sind meine Partner?
    Steckt im Vorfeld ab, wer dabei ist und wer welche Ressourcen (Zeit, Geld, Knowhow) in welchem Umfang investieren kann. Das verhindert Streit und eine unproduktive Stimmung.
    Das Feld der Unternehmensformen ist weit und die Auswahl erfordert Expertise. Lasst Euch dazu beraten!
    Ebenso solltet Ihr rechtzeitig ein gutes, für Euch passendes Steuerbüro finden.

Das Projekt „Regeneration – Reproduktion – Innnovation, Förderung der sorbischen Kultur- und Kreativwirtschaft in der Übergangsregion“ wird durch die Stiftung für das sorbische Volk aus Mitteln des Bundesministeriums des Inneren und für Heimat aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages gefördert.

Durchgeführt wird das Projekt durch Häfner – strategische Beratung e.K.

Transparenzhinweis: Das beschriebene Projekt oder Ereignis wird und/ oder wurde unabhängig vom Inwertsetzungsprojekt durchgeführt.

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